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Bauprojekt "Hohe Straße 19"

Bauprojekt "Hohe Straße 19"

Das Gebäude

  • Das Vorderhaus als Kernbau der Hohen Straße 19 stammt in den wesentlichen Teilen aus dem 16. Jahrhundert.
  • Das Haus verfügte über ein massives Untergeschoss mit hervorkragendem Fachwerkobergeschoss, welches schlicht gestaltet war.
  • An der straßenseitigen Bruchsteinfassade zeigten Befunde, dass das Erdgeschoss früher zweigeschossig war und sich eine so genannte „Hohe Diele“ mit einer Raumhöhe von über 4,30 m darin befand.
  • Es handelt sich um ein früheres Wohn- und Geschäftshaus, welches aufgrund seines langen Leerstandes, in sehr schlechtem Zustand war.
  • Über Jahre regnete es hofseitig hinein, sodass wir bereits im Vorfeld von starkem Schwammbefall ausgehen konnten.
  • Das Gebäude wurde in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach umgebaut und erweitert, gut zu erkennen an den unterschiedlichen Fußboden- und Raumhöhen; kein Raum hat eine einheitliche Höhe.
  • Die Raumhöhen im Erdgeschoss variierten von 4 m bis hin zu 2,2 m; im 1. OG sogar bis 1,90 m.
  • Neben den unzumutbaren Raumhöhen und der schlechten Raumaufteilung im Bestand, war vor allem der sehr schlechte Zustand der Bausubstanz Grund für einen Teilabriss des Gebäudes.
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    Aktuelle Ansicht in der Hohen Straße.

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    Straßenansicht vor Sanierungsbeginn

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    Hofseite - Beginn der Abbrucharbeiten

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    Innenansicht vor der Sanierung

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    Die Schäden sind gut erkennbar.

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    Teile des historischen Daches werden gerettet.

Das Projekt

  • Die Fördermittelanträge wurden im Jahr 2019 eingereicht; die Bewilligung erfolgte 2021 und die Baugenehmigung 2022.
  • Anfang 2022 begannen die ersten Abbrucharbeiten im hinteren Gebäudebereich.
  • Beim Rückbau konnten wir große Teile des historischen Dachstuhls sichern. Die, ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammenden, Dachsparren wurden beim Neuaufbau des Dachstuhls wieder eingearbeitet.
  • Der straßenseitige Gebäudehaupteil, welcher im 16. Jahrhundert entstand, wurde sehr vorsichtig und zum Teil zurückgebaut und anschließend unter Berücksichtigung der Vorgaben der Denkmalpflege nach historischem Vorbild von etwa 1883 wieder rekonstruiert.
  • Nicht nur dem Haus allein verleiht die historische Fassade mit den großen Schaufenstern einen neuen Glanz, sondern sie wertet auch den gesamten Straßenzug optisch auf.
  • Da die vorhandenen Fundamente statisch nicht ausreichend waren, musste eine Baugrundverstärkung entlang der straßenseitigen Außenwand durchgeführt werden.
  • Diese Verstärkung erfolgt mittels Injektionsharzverfahren und war für uns etwas ganz Neues.

 

  • Nun, nach der Fertigstellung im Jahr 2024 wird ein 93 m² großes Ladengeschäft oder Büroräume im Erdgeschoss diesem schönen Altbau Leben einhauchen.
  • Darüber liegt eine moderne Wohnung mit Altbaucharme, die sich über mehrere Etagen verteilt und sehr individuellen Wohnraum bietet.
  • Die Wohnung und das Gewerbe wurden mit nachhaltigen recyclebaren, sowie Cradle to Cradle zertifiezierten Materialien ausgestattet.
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Die Geschichte

  • Mehrere Balken und Sparren im Haus – aus Fichtenholz – wurden durch den Dr.-Ing. Dipl.- Holzwirt Thomas Eißing auf die Fälljahre 1555/56 datiert, andere sogar auf das Jahr 1462.
  • Laut dem Kunsthistoriker Frank Högg wurde der Kern des Gebäudes nachweislich im Jahr 1555/56 errichtet.
  • Das Renaissancehaus wurde deutlich kleiner und bescheidener gebaut, als die Häuser auf der gegenüber liegenden Straßenseite, dem Status der Erbauer entsprechend.
  • Im Erdgeschoss wurde im „Hausboden“ Getreide und Futtermittel gelagert.
  • Im oberen Geschoss befanden sich die Wohnräume.
  • Im östlichen Teil der Fassade befand sich wahrscheinlich eine Toreinfahrt zum Einbringen der Waren und des Erntegutes auf Erntewagen.
  • Parallel zur Straße verläuft ein Tonnenkeller aus Bruchstein. Auch dieser diente im 16. Jahrhundert als Lagerstätte für Futtermittel.
  • Sehr wahrscheinlich wurde dort auch Bier gebraut. Dies bezeugen Fragmente eines gemauerten Schachtbrunnens – ein direkter Zugang zu sauberem Wasser; dieser war eine Voraussetzung für das Bierbrauen.
  • Insgesamt wurde das Gebäude in vier Bauphasen immer wieder umgeformt, jedoch behielt es in jeder Phase seine Kubatur und die Steilheit des Daches bei.
  • Im Jahr 1575 ging das Haus in den Besitz des Herrn Andreas Kunze über und blieb bis 1590 im Familienbesitz der Seifenfabrikanten.
  • In den folgenden Jahren wechselten die Eigentümer immer wieder, hauptsächlich unter Eigentümern aus dem Handwerk, wie etwa Jacob Witte (Bäcker) oder Familie Pfeiffer (Fleischer).
  • Im 19. Jahrhundert wurde straßenseitig ein Schaufenster eingebaut, welches im 20. Jahrhundert wieder vermauert wurde.
  • Im Jahr 2019 erwarb die AGW das Gebäude.