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Skulptur "Widerstehen"

Skulptur "Widerstehen"

Die Freifläche zwischen den Gebäuden der Hohen Straße 19-21 wird so gestaltet, dass ein öffentlicher Raum mit hoher Aufenthaltsqualität entsteht, um den Übergang zum Kunstquartier „Am Grauen Hof“ zu schaffen. 

Ein besonderer Akzent soll hierbei durch die Skulptur des renommierten Hallenser Bildhauers Professor Bernd Göbel gesetzt werden. Die Plastik – sein letztes Werk – wird nicht nur als künstlerisches Statement wirken, sondern zugleich eine symbolische Brücke schlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart des Quartiers. 

Die Figur richtet sich auf – ein Bild des Aufbegehrens, des Widerstands gegen den Verfall. Sie verkörpert in ihrer expressiven Geste die Geschichte der Hohen Straße selbst: ein Viertel, das dem Zerfall trotzte und heute in neuem Glanz erscheint.

Die Skulptur erhebt sich dabei als stiller, doch eindringlicher Aufruf zum Innehalten. In ihrer zeitlosen Form spiegelt sie Fragen, die jede Generation neu beantworten muss: Wie handeln wir – und warum? Sie lädt ein, in den gesellschaftlichen Diskurs zu treten, fordert Haltung, Mitgefühl und Engagement. Als mahnendes Symbol ruft sie dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und Wandel aktiv mitzugestalten. Ihre Haltung ist unbequem aber notwendig – ein Spiegel unserer Zeit und ein Impuls, nicht wegzusehen, sondern zu handeln.

 

Der Künstler Bernd Göbel

  • am 15. Oktober 1942 in Freiberg/Sachsen geboren
  • 1961–1963: Lehre als Holzbildhauer
  • 1963 1969: Studium der Bildhauerei bei Gerhard Lichtenfeld (Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle – Burg Giebichenstein)
  • 1969–1978: Assistent bei Gerhard Lichtenfeld
  • seit 1978 Dozent und Leiter der Bildhauerklasse an der Burg Giebichenstein-Hochschule für Kunst und Design Halle
  • seit 1982 Professur für Bildhauerei
  • seit 1987 Mitglied und Delegierter bei FIDEM (Fédération International de la Medaille)

Auswahl der Auszeichnungen:

Will-Lammert-Preis der Akademie der Künste Berlin, Gustav-Weidanz-Preis, Kunstpreis des FDGB, Ernst-Rietschel-Preis, Pulsnitz, Sanford-Saltus-Preis der American Numismatic Society (ANS) New York, Ehrenmitglied, Grand Prix der FIDEM, Paris, Kunstpreis der DDR, Kunstpreis der Stadt Halle, Hilde-Broer-Preis für Medaillenkunst, Kunstpreis Stadt Wernigerode

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    Der Bildhauer Professor Bernd Göbel in seinem Atelier.

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    Bernd Göbel entwarf nicht nur die Statue in der Hohen Straße, sondern auch die “Adam Olearius”-Statue in Aschersleben, 2009 – 2010, Bronze / Vergoldung.

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    Modell für “Widerstehen”, Bronze 1981, 48,5 cm

Arbeiten des Künstlers

In der Entstehungszeit der Plastik war es nicht das Ansinnen von Bernd Göbel, einem bestimmten Ort zu dienen, sondern eine Komposition zu finden, die existentielles menschliches Dasein, Leid, aber auch Hoffnung in der uns bekannten historischen oder auch gegenwärtigen Situation in einer Figur zu fassen vermag.

Über viele Jahre gab es immer wieder Besucher in der Werkstatt von Bernd Göbel. Ihnen fiel besonders die Angreifbarkeit aber auch das Widerstehen der Menschen in Göbels Arbeiten auf.

Zeitlose Kunst

Ein Widerstehen gegen äußere, innere oder Gewalt im Allgemeinen ist zeitlich nicht zu fixieren. Es sei denn, man benutzt „Zutaten“, die für eine bestimmte Zeit stehen – also Kleidung, typische Zuordnung von Symbolen wie Waffen, Hoheitszeichen etc.

Je mehr man auf ein bestimmtes Sujet verzichtet, umso zeitloser wird die Figur – dies hat Bernd Göbel bei seinen Studien gelernt. Gewalt, der es zu widerstehen gilt, ist fortwährend.

Entstehung der Skulptur

In einer Zeit fühlbarer äußerer und innerer Bedrohungen menschlicher Selbstverständlichkeiten entstanden in den 80er Jahren Figuren, die ein Bemühen oder Ringen um Selbstbehauptung beinhalteten. Anfangs waren es Figuren, die Bernd Göbel unter historisch bekannte Themen stellte.

Der große Bogen eines nach hinten gebeugten Mannes war der Endpunkt seiner Versuche: Ein extrem gespannter Leib, dessen letzte Energien über spitze Winkel kräftiger Knie zurück zum Ort der Existenz geführt werden. Die Füße verkrallen sich deutlich. Kein Aufgeben, kein sich Fügen – Widerstehen.